Mager warst du, kaum Fell, das Ohr von Maden zerfressen, Wunden und Narben am Körper – so fand man dich als kleines Häufchen Elend auf einem Komposthaufen.
Du warst so augemergelt, ein langes, dürres Elend mit einem Schwanz, der uns viel zu lang erschien. Das war auch der Grund, warum wir dich »Strippe« nannten.
Du hast dich erholt, bist stark geworden, wenn man dir ins Gesicht sah, war da dieser kleine, freche, elegante Schnurrbart und dieses niedliche Gesicht, das selbst die Tierärztin immer wieder lächeln ließ, wenn sie dich untersuchte.
Dein Knickohr machte dich zu einem ganz besonderen Racker. Pfiffig, schelmisch und eben wie ein kleiner Ganove, der die Räuberbande anführt. Dein Fell wurde wunderbar weich und voll, so dass wir es heute ein letztes Mal streicheln durften.
Du warst Kumpel, Weggefährte, Freund, Sohn.
Du warst immer ein friedlicher Zeitgenosse, hast nie gekratzt, nie gebissen, nie gefaucht.
Du hast gerne in der Sonne gelegen, draußen im Gras gedöst, auf der Terrasse geschlafen, im Sommer auch nachts. Das war dein Refugium.
Du hast immer zu uns gehört und wir haben Dich geliebt.
Du warst manchmal rotzfrech, dann wieder süß. Du warst einfach lustig und zum Knuddeln.
Du warst nie derjenige, der von sich aus mit uns gekuschelt hat. In den letzten Jahren hast du dich ab und zu zu uns gelegt. Aber dafür warst du immer da, wo Action war. Das war für uns Menschen in Ordnung, denn du hattest deinen eigenen kleinen Dickkopf… Ja, du warst immer ein toller Kater!
Wir haben dafür gesorgt, dass du heute nach 18 1/2 Jahren ohne Angst und in deiner gewohnten Umgebung hier bei uns deine letzte Reise antreten konntest.
In unseren Herzen lebst du weiter – wir werden dich nie vergessen!
Danke, dass du bei uns warst. Du warst ein wichtiger Teil unseres Lebens und hast es bereichert.
Ruhe in Frieden, Strippe, alter Freund und Ganove!
Du bist nicht tot, Du tauschtest nur die Räume, Du lebst in mir und gehst durch meine Träume.
Michelangelo