Jack London »Ruf der Wildnis / The Call of the Wild

Jack London »Ruf der Wildnis / The Call of the Wild

Die Geschichte von Buck ist spannend wie eh und je und hier in diesem Buch in einer ganz besonderen Form, nämlich zweisprachig. Die linke Seite ist immer in Englisch, während man auf der rechten Seite Deutsch liest.

Ein interessanter Nebeneffekt dabei ist, dass man Englisch lernt oder, wenn man sich nicht ganz sicher ist, nachschlagen kann, welches Wort man gerade auf Englisch liest und was es genau bedeutet.

Ob man richtig liegt, kann man, ohne den Lesefluss zu unterbrechen, mit einem kurzen Blick auf die rechte Seite überprüfen.

Das hätte ich mir damals in der Schule gewünscht! Spannende Abenteuer von Jack London statt trockenes und langweiliges Gerede von Peter, Paul und Mary, die mir damals in der Schule Englisch beibringen wollten. Viele kennen vielleicht noch diese Englischbücher? Umgekehrt geht es natürlich auch. Man lernt Deutsch, wenn man eher im englischsprachigen Raum aufgewachsen ist und seine Deutschkenntnisse verbessern möchte.

Natürlich handelt es sich hier nicht um ein Schulbuch, sondern um einen spannenden Roman, der den Weg von Buck erzählt, wie er vom idyllischen Gut entführt wird und sein Dasein als Schlittenhund fristen muss. Das Buch selbst ist von der Aufmachung und dem Umschlagdesign her gelungen. Es gefällt mir. Es ist im Anaconda Verlag erschienen.

»Nomadisch schießen alte Triebe,
zerren an der Sitte Kette;
aus seinem Winterschlaf erwacht
wieder der wilde Drang.«

Jack London

Die Erzählform aus der Sicht des Mischlingsrüden Buck ist gelungen und gefällt. Man fühlt mit und kann sich sehr gut in ihn hineinversetzen. Es ist der »Ruf der Wildnis«, dem er nun in der rauen, wilden und harten Umgebung Alaskas folgen muss.

„Jack London (* 12. Januar 1876 in San Francisco als John Griffith Chaney; † 22. November 1916 in Glen Ellen, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schriftsteller und Journalist. Er erlangte vor allem Bekanntheit durch seine Abenteuerromane Ruf der Wildnis und Wolfsblut sowie durch den mehrfach verfilmten Abenteuerroman Der Seewolf und den autobiographisch beeinflussten Roman Martin Eden. Diese Werke geben gleichzeitig eine Übersicht über die geographischen Räume, die er kannte: den arktischen Norden Nordamerikas (Klondike) zur Zeit des Goldrausches, Kalifornien und den Pazifik bzw. die Seefahrt auf diesem Ozean.“

Jack London konnte das! Erzählen und mit guten Geschichten fesseln. Seine Romane waren immer spannend und fast jeder seiner Abenteuerromane ist heute ein Klassiker der Literatur und wurde vielfach verfilmt. Allein von „Call of the Wild“ oder „Ruf der Wildnis“ gibt es mittlerweile 6 oder 7 Verfilmungen.

Das Thema Wildnis und Goldrausch zieht einen immer wieder in seinen Bann. Als Kind habe ich die verklärte, aber in der Realität natürlich harte und bittere „Klondike-Romantik“ des Goldrausches mit Playmobil und Big-Jim-Figuren nachgespielt. Hier und heute wirkt der 1903 erschienene Roman immer noch frisch und hat nichts von seinem Zauber, seiner Spannung und dem großen, weiten, wilden Abenteuer verloren.

Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Anaconda Verlag zur Verfügung gestellt. Meine Meinung bleibt wie immer unberührt und wird durch ein Rezensionsexemplar nicht beeinflusst.


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