Wie Künstliche Intelligenz meine Kreativität verändert – ein persönlicher Erfahrungsbericht

Wie Künstliche Intelligenz meine Kreativität verändert – ein persönlicher Erfahrungsbericht

Früher war ich oft gnadenlos – und manches Mal auch unzufrieden und streng mit meinen eigenen Ideen. Sehr oft musste alles sofort Hand und Fuß haben, weil die Idee da war und mir die Umsetzung zu lange dauerte. Am besten schon fertig durchdacht und ausgerechnet.

Manches Mal war es dann zu teuer, oft zu verrückt oder nicht sofort umsetzbar, weil es zu lange dauerte – oder ellenlang diskutiert und zerredet wurde. Dann war es für mich plötzlich langweilig – und zack, aussortiert.

Ich hab mich oft weitergebildet, viele Dinge gemacht, hatte mehr als eine gute Handvoll Berufe, Kurse belegt, immer sehr viel selbst ausprobiert.

Learning by Doing, Trial and Error.

Und dabei – als kreativer und vor allem sehr neugieriger Mensch – habe ich in über vier Dekaden meines Berufslebens gemerkt: Diese ganze Effizienz-Denke killt irgendwann jede gute Idee, noch bevor sie überhaupt loslaufen darf. Daher kann und will ich nichts mit Mind-Maps (Konzentration & Fokus statt Ablenkung) oder Ratgebern anfangen. Das blockiert mich total in der Denkweise.

»Don’t sing it … bring it!«

Seit einiger Zeit – also mehr als nur ein paar Wochen oder Monate, vermutlich schon Jahre – ticke ich etwas anders. Statt zu fragen: »Bringt das was?«, denke ich heute: »Warum nicht einfach mal machen?«

Schon lange ist mein Motto: »Don’t sing it … bring it!«

Und nun gibt es ja seit einiger Zeit diese „mysteriöse“ KI – und in letzter Zeit wird sie spürbar präsenter. Man merkt fast wöchentlich: Aufwand ist kaum noch ein echtes Argument.
Was aber nicht bedeutet, dass man aufhören sollte zu denken – oder nicht mehr selbst kreativ sein darf.

Es ist Fluch und Segen zugleich. KI hat das Spielfeld ganz klar verändert. Und ich will weder zu den Ewiggestrigen gehören noch zu denen, die alles Neue pauschal ablehnen. Dafür bin ich viel zu technikaffin – und zu neugierig.

Ich darf am Rechner wieder mehr herumspinnen, ausprobieren, scheitern – und ja, das fühlt sich verdammt gut an. Weil ich weiß: Ich knalle meine Ideen da rein, feile am bestmöglichen Prompt – und lache auch mal über die Dummheit der KI. Aber ich weiß immer: Es ist ein Tool. Nicht mehr, nicht weniger.

Es macht Spaß – und noch bestimme ich, wohin die Reise geht. Denn: Wir sind weder bei HAL aus 2001 noch bei DATA von Enterprise. Das sollte jedem klar sein.

Und trotzdem: Manchmal ist es unheimlich, wenn etwas generiert wird, bei dem man denkt: Verdammt – dafür hätte ich früher Wochen gebraucht!

Natürlich bleibe ich skeptisch – vor allem bei Grafik und Text.
Aber Texte nutze ich gern: zur Rechtschreibprüfung, manchmal auch für Satzbau oder Ideen. Schreiben konnte ich nie besonders gut – ich bin ein Intuitiv-Kommasetzer, oft verwirrt durch neue Regeln und Reformen. Aber: Ich schreibe gern!

Bei Grafik, Illustration und Design bin ich deutlich kritischer – auch wenn die Möglichkeiten, die KI inzwischen bietet, wirklich beeindruckend sind.

Und klar: Ich weiß, wie sich KI überall bedient – ohne Respekt, ohne Gegenleistung. Und ja, ich bin dann der Böse, weil ich es trotzdem nutze – auch hier, in diesem Text. Aber nie kommerziell. Eine Art GEMA für Illustrationen, Grafiken und bildende Kunst wäre meiner Meinung nach längst überfällig.

Unterm Strich aber bleibt: Für mich ist KI ein Werkzeug. Kein Ersatz. Ich komme aus der Praxis – Grafik, Web, IT – und diese KI hilft mir, schneller zu denken, zu skizzieren, zu testen.
Sie ersetzt nichts, sie ergänzt.
Sie pusht – aber übernimmt nicht.

KI hat kreative Barrieren abgebaut – sofern es sie überhaupt je wirklich gab. Ich kann mit KI wieder loslegen, oft völlig sinnfrei, wie früher mit Stift und Papier. Nur eben schneller, manchmal freier – und vor allem mit der Möglichkeit, einfach mal etwas auszuprobieren. Mit mehr Lust auf kreativen Quatsch.

Alte Neugier, neues Tempo.

Es macht Spaß – aber ich behalte den Blick fürs Ganze. Ich lasse mich nicht zu sehr verleiten, auch wenn es manchmal wirklich verdammt verlockend ist.

Die Nutzung von KI verläuft in Phasen: mal spannend und voller Energie – dann wieder eintönig, weil repetitiv.

Illustrationen mit KI generiert.


Artikel Navigation


Das könnte Sie auch interessieren…