Name: Karl (Kerl)
Beiname: Martell (der Hammer)
Geboren: ca. 989 in Jupille
Gestorben: 15.10.741
Bestattet in St. Denis bei Paris
Beruf: Verwaltungsdirektor des Frankenreiches
Enkel: Karl der Große
Vom rechtlosen Stiefsohn der harten Herrschergattin Plektrud in Köln zum mächtigsten Mann Europas – der unvergleichliche Aufstieg des Karl Martell. 714, nach dem Tod seines Vaters, des merowingischen Majordomus Pippin II., wird er auf Befehl Plektruds in Köln eingekerkert.
„Mielkes Art zu schreiben verlässt nie die Seriosität, beschränkt sich nie auf die Darstellung kriegerischer Gewalt. Wie bei kaum einem anderen findet die Darstellung alltäglichen Lebens Eingang in die Schilderung. Das ist spannend und gut recherchiert.“
Lausitzer Rundschau
Mithilfe der irischen Mönche von Echternach unter Abt Willibrord und eines kleinen Rebellenheeres aus Rheinfranken und Thüringern schlägt er die rivalisierenden Adelsheere aus dem Raum um Paris, verfolgt den dort herrschenden Merowingerkönig bis nach Orleans, rettet Köln vor den Friesen, verbannt seine Stiefmutter in ein Kloster und reißt die Macht im Frankenreich an sich. Er rettet das Reich vor den über die Pyrenäen bis nach Tours und Poitiers (732) heranstürmenden Sarazenen unter den Fahnen Allahs.
„Musste das Jahrtausend erst zu Ende gehen, ehe man sich an ihn erinnerte?“
Neue-Ruhr-Zeitung
Er kämpft gegen die Sachsen, straft die abtrünnigen Herzöge der Baiern und Alamannen, stellt dem überheblichen englischen Missionsbischof Bonifatius nur widerstrebend einen Schutzbrief aus und lässt seinen Sohn Pippin III., den späteren König des Franken, vom Langobardenkönig adoptieren. Er wird so mächtig, dass er das Land selbst ohne Merowingerkönig regieren und – anders als seine Nachkommen – alle Hilferufe und Bestechungsversuche der Päpste in ihrem Dauerstreit mit Langobarden und dem römischen Kaiser in Byzanz ablehnen kann.
Dieser Mann, der sich nie auf einen Handel mit dem Vatikan einlässt und deshalb nie eine Krone trägt, bereitet fast alles von dem vor, was später seinem Sohn Pippin III., und noch häufiger seinem Enkel Karl dem Großen zugeschrieben wird.