Ich bin kein Influencer mehr

Ich bin kein Influencer mehr

Es fühlt sich seltsam an, diesen Satz zu schreiben, aber er entspricht der Wahrheit. Der Begriff „Influencer“ hat sich für mich nie richtig angefühlt – er war mir immer etwas zu oberflächlich und oft überstrapaziert. Ich habe mich selbst nie als solchen gesehen. Vielmehr war ich jemand, der gerne seine Gedanken teilt, bloggt und auch mal Dinge kritisch hinterfragt.

Die letzten 10 Jahre waren eine spannende Reise. Ich habe das Social-Media-Spiel lange mitgemacht: Events, Selfies, Netzwerken – ich war mittendrin. Und ja, ich habe viele wundervolle Menschen getroffen und wertvolle Erfahrungen gesammelt. Für all das bin ich dankbar. Gleichzeitig habe ich aber auch die Schattenseiten erlebt – die Oberflächlichkeit und den ständigen Druck, sich über Zahlen und Likes zu definieren.

„Bewertet Blogger niemals nach Reichweite, Anzahl der Fans und wie viele Follower sie haben. Beurteile Blogger immer nach der Qualität ihrer Arbeit!“

Mac Josetty

CEO, BURGTURM

Ich finde es immer wieder ärgerlich, dass zuerst nach Zahlen gefragt wird, statt nach dem Namen und dem Blog. Als diese Unsitte zunahm, hatte ich eine klare Antwort:

Auf die Frage »Wie viel Reichweite hast du?« antwortete ich von nun an: »Wenn ich die Arme ausstrecke, sind es etwa 2,20 Meter!«

Heute spüre ich immer mehr, dass dieser Lebensabschnitt hinter mir liegt. Es ist nicht so, dass ich ihm bereue. Im Gegenteil – ich bin dankbar für alles, was ich erleben durfte. Aber ich habe gemerkt, dass es an der Zeit ist, mich von diesem Ballast zu befreien. Mein Fokus liegt nicht mehr auf Vanity-Metriken oder der ständigen Selbstinszenierung, die von vielen oft zelebriert wird und an der ich natürlich auch teilgenommen habe.

»Wie viel Reichweite hast du?«
»Wenn ich die Arme ausstrecke, sind es etwa 2,20 Meter!«

BURGTURM ist nun ein Ort der Ruhe geworden. Ein Raum für Kunst, Kultur und ehrliche Reflexion. Ich freue mich, wenn andere, die nach mir kommen, mit demselben Enthusiasmus weitermachen – aber für mich hat sich etwas verändert.

Meine Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern ist heute – wie schon immer – von echter Transparenz und Authentizität geprägt. Ich schreibe nach wie vor meine eigenen Texte, erstelle meine eigenen Fotos und lege Wert auf den persönlichen Austausch – das war mir schon immer wichtig.

Aber der empfundene fremdbestimmte Zwang, mit dem oft eher hinderlichen und für mich lästigen Stempel Influencer immer sichtbar und relevant zu bleiben, ist vorbei.

Die Zeit der Pandemie, die damit verbundene Zwangspause und die persönlichen Verluste mehrerer Familienmitglieder im Jahr 2020 haben mir geholfen, innezuhalten und über mein Leben nachzudenken.

Diese Reflexion hat mir gezeigt, dass ich viele der Oberflächlichkeiten, die oft mit dem Dasein als Influencer verbunden sind, loswerden will.

Ich habe für mich schon vor Jahren erkannt: Wahres Glück und Zufriedenheit hängen nicht von der Anzahl der Follower ab. Und Herzchen, Daumen hoch, Likes etc. machen mein Leben nicht besser.

Ob ich 100 oder 1000 Abonnenten habe, spielt für mich keine Rolle! Natürlich freue ich mich, wenn meine Arbeit wertgeschätzt wird und es konstruktive Kritik gibt.

Ich habe gemerkt, dass ich mich nicht mehr über Zahlen definieren möchte. Natürlich gab es Zeiten, in denen ich mich manchmal zu sehr darauf konzentriert habe. Und es war letztendlich nie so düster, wie es sich hier vielleicht liest. In meinen Augen und in meiner Wahrnehmung wurde es für mich schließlich immer unpersönlicher und beliebiger.

Für mich steht der Austausch, die Inspiration und die Förderung dessen, was mir wichtig ist, im Vordergrund. Zahlen und der finanzielle Aspekt sind für mich zweitrangig.

Der BURGTURM ist und bleibt ein »Kunst- und Kulturprojekt«. Ganz nach dem Motto des BURGTURMS seit dem ersten Tag, an dem er online ging: »Blogger sucht Kultur!«

Foto: Mac Josetty


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