Norland versetzt dich in eine mittelalterliche Welt voller Aufbau, Machtspiele und Dynastien. Du übernimmst nicht nur die Leitung einer Siedlung, sondern führst eine Adelsfamilie, deren Entscheidungen über Generationen hinweg spürbar sind. Anders als in klassischen Städtebau-Spielen geht es hier nicht nur um Produktion, Nahrung und Infrastruktur, sondern auch um Loyalität, Intrigen und das politische Gleichgewicht mit benachbarten Clans.
Die Mischung aus Kolonie-Management und Dynastie-Strategie macht das Spiel besonders. Du planst den Aufbau von Gebäuden, sorgst für Nahrung, Ressourcen und gesellschaftliche Ordnung – während deine Familie Einfluss gewinnt, Allianzen schmiedet oder Konflikte austrägt. Dieses Zusammenspiel erinnert an eine Mischung aus RimWorld und Crusader Kings III, bei der emergente Geschichten aus den Entscheidungen der Spieler entstehen. Verrat, Aufstände und politische Manöver sorgen für Abwechslung und Tiefe.
Die Atmosphäre ist dicht: Die Bewohner wirken lebendig, Entscheidungen tragen Gewicht, und die mittelalterliche Optik unterstreicht das Setting. Gleichzeitig ist Norland noch im Early-Access-Stadium. Einige Mechaniken sind noch unausgereift, das Balancing teilweise unausgewogen, die Benutzeroberfläche nicht immer intuitiv, und die Kämpfe wirken vergleichsweise simpel.
Vorteile:
- Interessanter Mix aus Kolonieaufbau und Dynastie-Management
- Starke emergente Geschichten: Intrigen, Aufstände, politische Manöver
- Tiefer Aufbau- und Wirtschaftsaspekt mit Ressourcenmanagement
Nachteile:
- Early-Access-Status: Balancing und Technik noch verbesserungswürdig
- Diplomatie und Kampfmechaniken wirken noch oberflächlich
- Benutzeroberfläche teilweise unübersichtlich
Fazit:
Norland ist kein fertiges Meisterwerk, bietet aber eine spannende, ambitionierte Simulation. Wer Aufbau, mittelalterliche Dynastien und strategische Entscheidungen schätzt, findet hier eine lohnenswerte Erfahrung – mit viel Potenzial für die Zukunft.
Der Publisher »Hooded Horse« war so nett, mir einen kostenlosen Steam-Key zur Verfügung zu stellen. Das hat aber keinen Einfluss auf meine Meinung und das Ergebnis dieses Artikels. Wer mich und meinen Blog kennt, weiß, dass meine Meinung davon – wie immer – nicht beeinflusst wird.