Ich wollte es schon so oft machen! Immer wieder habe ich es vor mir hergeschoben und dann einfach vergessen.
Und dass ich es einmal vorhatte, daran habe ich heute wieder gedacht. Und ich habe über das Vergessen nachgedacht.
Man wird ja nicht jünger. Und die frühen Jahre meiner Kindheit sind nur noch Lichtblicke im Nebel der Vergangenheit.
Es sind kleine Momente, Erinnerungen an Gerüche, Essen, Orte, Dummheiten, die man gemacht hat, an die Schule, an meine Großeltern, an meine Eltern, die leider nicht mehr unter uns weilen, an die ersten stundenlangen „Männergespräche“ bei einer Flasche Whisky mit meinem Bruder, an meine Kindergartenzeit in Italien, an das Meer, an die Berge, an meine erste Katze, an meinen ersten und einzigen Hund, an mein Leben in Hamburg, in Nordrhein-Westfalen und in Berlin, an Kinobesuche mit meinem Vater, an Krieg der Sterne zu meinem 10. Geburtstag mit anschließender Fast-Food-Burger-Party, an die riesige Ritterburg, die mir mein Vater gebaut hat, an meine erste Prügelei oder meinen ersten Schlag in der Schule und den Moment, als ich mir dort Respekt verschafft habe, indem ich einfach zurückgeschlagen habe, an meine erste Zigarette und die letzte an Silvester 2006, an meine Wahl zum Klassensprecher, an meinen Onkel aus Amerika, an meine erste Freundin, an den ersten Sex, an mein erstes Fahrrad, an das Skateboarden in den Achtzigern, an die Berliner Mauer, als stundenlanges Telefonieren nach Berlin noch 20 Pfennig kostete und es zum normalen Gehalt noch eine Berlinzulage gab, an die Zeit, als die Dinger noch Rollschuhe und nicht Inlineskates hießen und Hausmeister noch keine Facility Manager waren, an Flüge mit PAN AM-Flugzeugen, an das Gefühl da oben auf dem Mont Blanc, an die weiten grünen Hügel von Wales, an London, Monaco, Mailand, Turin, Rom, Wien, Budapest, an die Insel Ischia und das Tauchen auf Menorca und so viele andere Reiseerlebnisse. An die Zeit, als Internet, Facebook, Twitter und Co. noch Science Fiction waren und Smartphones interessante technische Konstrukte bei Star Trek waren und Kommunikator hießen. An das Schlittschuhlaufen lernen im Berliner Europa Center (ja, da gab es mal eine Eisbahn), an die Discos am Ku’damm und die ersten Sauftouren durch die Kneipen und Bars der berüchtigten „Berliner Nacht“ im Berlin der 80er Jahre, an meine Zeit als Popper und New Romantic, an mein allererstes AC/DC-Konzert in der inzwischen abgerissenen Berliner Deutschlandhalle, David Bowie und Jean-Michel Jarre in der Waldbühne, die Panik zum Jahreswechsel 2000, dass alle Computer abstürzen würden und das abendliche Mike-Oldfield-Konzert an der Siegessäule, aber auch Woodkid, Alan Parsons, Fish, X-Japan und die vielen anderen Bands und Künstler, mein erster zarter, lächerlicher Bart mit 17 und der Vollbart von heute und so weiter und so fort. Kein Tagebuch! Dazu bin ich einfach zu faul. Und wahrscheinlich finde ich auch nicht die nötige Ruhe und Zeit. Es soll ein Erinnerungsbuch werden. Ich nenne es: “Woran ich mich erinnere…”
Ich glaube, ich tue es einfach. Für mich, für meine Erinnerungen und Gedanken an schöne, interessante und manchmal auch weniger schöne Momente in meinem Leben.