„Drinnen“ von Sascha Dörp

„Drinnen“ von Sascha Dörp

Mit Drinnen gelingt Sascha Dörp eine düstere und beklemmende Geschichte, die tief in die Abgründe eines Plattenbaus führt. Das Buch beginnt mit starkem Regen und einem ausgefallenen Schultag – eine fast banale Szenerie, die sich jedoch schnell als Vorbote düsterer Ereignisse entpuppt. Die Hauptfigur Oliver ist erst vor kurzem in den anonymen, grauen Block gezogen, nachdem er den Tod seines Vaters verkraften musste. Einsam und ohne bekannte Gesichter in der Nähe streift er durch die Gänge und muss bald feststellen, dass er hier nicht allein ist. In den Wänden lauert etwas Unheimliches.

Aus wechselnden Perspektiven erzählt Dörp eine spannende Geschichte, die den Leser immer tiefer in das Geheimnis des Plattenbaus hineinzieht. Die Handlung entwickelt sich in rasantem Tempo und überrascht mit mehreren Wendungen, die gekonnt Spannung aufbauen und bis zum Schluss nicht locker lassen. Besonders gelungen ist die Darstellung des Plattenbaus als eigenständiger Charakter: Kalt, anonym und von dunklen Geheimnissen durchzogen wird das Hochhaus zum bedrohlichen Labyrinth.

Unterstützt von einer Gruppe Gleichaltriger begibt sich Oliver auf eine lebensgefährliche Reise, um dem Grauen auf den Grund zu gehen. Inside schafft es geschickt, die Beklemmung und Monotonie des städtischen Wohnens mit übernatürlichen Schrecken zu verweben.

Für Liebhaber des Horrors, der das Alltägliche verzerrt und das Unheimliche an alltäglichen Orten sucht, ist Drinnen ein Leseerlebnis, das noch lange nachwirkt.

Toll gezeichnet, düster, und irgendwie sehr spannend und teils bedrückend.

Dieses Rezensionsexemplar wurde mir freundlicherweise von Kult Comics zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wird dadurch selbstverständlich nicht beeinflusst.


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