Assassin’s Creed Shadows, Japan: Viel Welt, wenig Neu

Zunächst einmal ist Japan natürlich ein Pluspunkt. Was von vielen gewünscht wurde, ist nun endlich umgesetzt. Ich mag Japan! Also ging ich voller Erwartung in das Spiel und das Setting dieser Welt.

Ich habe Assassin’s Creed Shadows auf der Xbox Series X gespielt – und als jemand, der seit dem allerersten Teil dabei ist, war meine Erwartungshaltung natürlich hoch. Die Ezio-Trilogie war für mich der Höhepunkt der Reihe: packende Story, tolle Charaktere, genau die richtige Mischung aus Spielwelt und Immersion. Selbst die Teile wie Assassin’s Creed IV: Black Flag, Assassin’s Creed Unity und Assassin’s Creed Brotherhood hatten noch ihren Reiz. Aber seit dem Wikinger-Ableger bin ich einfach nicht mehr richtig warm geworden mit der Serie – und Shadows ändert das leider nicht.

Ja, optisch ist Shadows beeindruckend. Ubisoft kann einfach atemberaubende Open Worlds bauen, keine Frage. Die Landschaften sind wunderschön, die Beleuchtung ist stimmungsvoll, und rein technisch ist das Spiel i mGroßen und Ganzen stark. Aber: Es packt mich einfach nicht. Schon nach ein paar Stunden setzt die bekannte Müdigkeit ein.

Das Grundgerüst der Serie – Assassinen gegen Templer – wirkt mittlerweile völlig ausgelutscht und hier sogar regelrecht aufgesetzt. Dazu kommt die riesige Map mit den obligatorischen Aussichtspunkten, die wieder unzählige belanglose Nebenaktivitäten freischalten. Das kennen wir seit Jahren, und es wird einfach nicht besser. Wer Lust hat, kann Stunden damit verbringen, Icons abzuarbeiten – wirklich relevant für die Story ist aber nur ein Bruchteil davon.

Auch das Kampfsystem bietet nichts Neues. Mit einfachem Button-Mashing, Ausweichen und leichten Angriffen kommt man problemlos durch. Anspruch oder taktische Tiefe? Fehlanzeige. Es gibt ein paar nette Nebenquests, aber die reißen das Ruder auch nicht rum.

Das größte Problem ist aber die fehlende Tiefe. Diese Welt sieht zwar fantastisch aus, fühlt sich aber leblos an. Da steht Ubisoft seit Jahren auf der Stelle. Ein Spiel wie Red Dead Redemption 2 zeigt, wie man eine Welt mit echter Atmosphäre und Immersion füllt – und Shadows ist davon meilenweit entfernt.

Unterm Strich bleibt ein technisch starkes, aber spielerisch und atmosphärisch sehr durchschnittliches Assassin’s Creed. Nicht schlecht, aber auch nichts Besonderes. Wer die Serie liebt, findet hier sicher etwas, aber für mich persönlich ist die Luft raus. Solides Mittelmaß – hübsch, aber belanglos.


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