Mich hat es schon immer gewundert, dass man sich damals im Office eine sündhaft teure Mindmap-Software zulegte und sie dann nie effektiv genutzt wurde. Die Kolleginnen und Kollegen haben sehr viel mehr Zeit damit verbracht, die Farbe von Pfeilen auszuwählen und die Positionierung der Kästen anzupassen, anstatt die Lösung zu suchen oder zumindest den ursprünglichen Plan zu verfolgen.
Das Ende vom Lied war, dass die teure Software einfach nur ein nettes Gimmick blieb. Das ist zwar schon über 25 Jahre her, aber heute ist es nicht viel anders – das konnte ich gerade in den letzten Monaten wieder beobachten. Ich selbst bin möglicherweise auch nicht der Typ dafür. Sicherlich sind diese Tools irgendwo nützlich, denn sonst würde es sie ja nicht geben.
Meine Mindmap bestand immer aus Stift und Papier – das war meist meine persönliche Art, mich auf Dinge zu fokussieren. Ich höre auch selten Musik beim intensiven Arbeiten, oder nennen wir es „Denken“. Ich nutze so wenig Tools zur Bildbearbeitung wie möglich und verzichte oft bewusst auf Filter bei meinen Fotos.
In letzter Zeit habe ich ein wenig mit KI herumgespielt. Die anfängliche Begeisterung, Illustrationen und Ähnliches zu erstellen, flaute jedoch schnell ab – es wurde repetitiv, und die Ergebnisse waren sich am Ende doch zu ähnlich. Außerdem bleibt ja immer noch die Frage, wie man mit den Künstlern umgeht, die selbstverständlich das Recht an ihren Werken haben. Deshalb versuche ich, den Einsatz von KI in Sachen Grafik so gering wie möglich zu halten.
Hier – für diesen Artikel – habe ich die „Chaos-Mindmap“ erstellen lassen – kein eigenes Werk, sondern KI-generiert, aber thematisch durchaus passend. Was Illustrationen betrifft, habe ich für mich entschieden, sie nur in einem kleinen Rahmen zu nutzen – etwa um meine teilweise wirren Gedanken in meinen Geschichten zu visualisieren. Dazu vielleicht später mehr.
Zurück zum Fokus: Ich merke nämlich gerade, dass ich mich durch KI vom eigentlichen Thema ablenken lasse. Es gibt Menschen, die Zeiterfassung, Mindmaps und viele andere Tools nutzen. Ich eher nicht – ich habe es hin und wieder probiert, aber letztendlich bin ich da ganz bei Rich Tabor.
Er ist ein multidisziplinärer Macher, spezialisiert auf die Schnittstelle zwischen Produkt, Design und Technik. Außerdem ist er ein WordPress-Profi und Entwickler.
Er schreibt:
Konzentration ist nicht das, wofür man sie hält. Die meisten Menschen behandeln sie als eine Fähigkeit, die es zu beherrschen gilt – sie nutzen Timer und Produktivitätshacks, um Ablenkungen zu vermeiden, und erzwingen Konzentration durch Willenskraft. Doch das geht am Kern der Sache vorbei: Konzentration bedeutet nicht, den Geist zu disziplinieren, sondern sich so sehr für eine Sache zu interessieren, dass alles andere unwichtig wird.
So sehe ich das auch!