Thomas R. P. Mielke Thomas R. P. Mielke

Erinnerungen an den Vater Thomas R. P. Mielke

Heute ist es schon ein Jahr her, dass du gegangen bist. Es kommt mir vor, als wäre es erst letzte Woche gewesen. Du bist immer noch so präsent und das gefällt mir sehr! Ich denke oft und sehr gerne an dich und ich vermisse dich!

Er war ein Mann mit sehr viel Wissen und hatte immer eine Menge zum Erzählen. Und das war meistens spannend und lehrreich. Er war eben ein Mann des Wortes und der Worte! Und er hat uns Kindern sehr viel beigebracht und eben auch sehr viel geschrieben.

Es gab viele, die zuhörten, wenn er erzählte, und die es schätzten, mit ihm zu reden. Und es gab jene, die seine Bücher gelesen haben, seine Romane und auch den einen oder anderen Werbeslogan von ihm. Ich gebe zu, dass es einige Bücher von ihm gibt, die ich bis zum heutigen Tag noch nicht gelesen habe. Sie stehen hier bei mir schon seit Jahren im Regal … und wurden nie angefasst.

https://harrys-world.de/

Der Zufall wollte es, dass ich gestern ein von ihm signiertes Exemplar seiner frühen Werke in der Post fand. Das von Ihnen, Herr Böhm, zu erhalten, ist eine sehr nette Geste und hat mich sehr gefreut. Ich danke Ihnen sehr herzlich.

Als kleines Dankeschön, weil ich auch der Meinung bin, dass viele kleine literarische Schätze bei Ihnen zu finden sind, werde ich natürlich sehr gerne Ihre Seite hier erwähnen. Ich wünsche Ihnen alles Liebe und Gute und bedanke mich nochmals ganz herzlich für diese nette Geste von Ihnen. Ich werde sie in Ehren bewahren.

Thomas R. P. Mielke

Das literarische Werk meines Vaters ist so vielfältig, dass ich zunächst einmal für mich und meine persönliche Neugier alles, was er geschaffen hat, nach und nach erfassen möchte. Und ich habe mir vorgenommen, mich auch an die ungelesenen Werke von ihm heranzuwagen und sie zu lesen.

Auch Bücher, an deren Manuskript und Fertigstellung ich teilweise beteiligt war, wie Attila und Karl Martell, sind in ihrer endgültigen und veröffentlichten Form ungelesen. Ich erinnere mich sehr gut an die gemeinsame Schlusswoche mit Attila, als wir beide in meinem Elternhaus in Berlin Wannsee Tür an Tür von morgens bis abends den Roman durchgingen, daran schrieben und hier und da noch den einen oder anderen Satz änderten.

Es war eine großartige Teamarbeit. Mit Frühstück, Pausen und gemeinsamen Abendessen mit ihm und meiner lieben Mutter, seiner Frau, die uns immer wieder mit Rat und Tat zur Seite stand, wenn wir Kerle nicht mehr weiter wussten und uns in den vielen hundert Seiten des Romans verloren hatten. Abends waren wir erschöpft vom Denken, Schreiben, Reden, Diskutieren und Lesen. Aber am Ende des Tages zufrieden. Einige Tage später fuhren wir gemeinsam zur Post nach Nikolassee, einem Stadtteil von Berlin, und gaben dort zwei dicke DIN A4-Ordner ab. Stichtag. Wir lächelten uns an, mein Vater umarmte mich dankbar und später schenkte er mir noch etwas Besonderes als Dankeschön.

Für mich war er immer der Vater, der von Zeit zu Zeit auch ein bisschen nervig war. So wie das natürlich in der Beziehung zwischen Vater und Sohn ganz normal ist. In meiner wilden Zeit als Teenager ist es zwischen uns zu dem einen oder anderen Hahnenkampf gekommen. Das hat eine ganze Weile gedauert. Manchmal waren wir einfach nur stur und haben uns dumm angestellt. Aber nie haben wir die Verbindung verloren, die unausgesprochene Liebe und das Gefühl, das uns als Vater und Sohn auf ganz natürliche Weise miteinander verbunden hat. Und wir sind immer Freunde geblieben!

Für manche Menschen ist es nicht mehr so schmerzhaft, am ersten Jahrestag einen Blick zurück zu werfen. Bei anderen ist der Schmerz über den Tod des geliebten Menschen noch ganz frisch in der Erinnerung. Die Verarbeitung und der Umgang mit der Situation sind für jeden anders. Für mich ist mein Vater gegangen. Aber in meinem Herzen und in meinen Gedanken ist er – genau wie meine Mutter – mal mehr, mal weniger präsent. Aber sie sind immer noch da, und sie werden es auch bis zum Ende meines Lebens sein! Irgendwo wandern sie Hand in Hand über die sanften Hügel der Toskana, die sie so sehr geliebt haben. Das ist meine Erinnerung an meine Eltern, und das ist meine ganz persönliche Sichtweise, die mir niemand nehmen kann!

Lieber Vati, danke für alles! Grüß Mami ganz lieb von mir! Ich vermisse euch!