Die Geschichte der Science-Fiction Die Geschichte der Science-Fiction

Die Geschichte der Science-Fiction – Facetten der SF als Comic

»Es erfordert eine gehörige Portion Mut oder Leichtsinn, sich mit der Geschichte der Science-Fiction auseinanderzusetzen, vor allem dann, wenn das Ganze in Form eines Comics vorgelegt werden soll. Denn die im Comic par excellence ausgeführte Kunst des Auslassens ist für die theoretische Abhandlung, die bei so einem Unterfangen normalerweise vollzogen wird, nicht geeignet. Zweites Problem: Die Spezialisten, die Hüter des Tempels, haben alle ihre eigene Definition von Science-Fiction, sodass man Gefahr läuft, diese zu verprellen, wenn man eine persönliche, unterhaltsame Vision der Entwicklung dieses Genres vorlegt, dessen Reichtum der breiten Öffentlichkeit verborgen bleibt.«

So steht es im Vorwort des Comics »Die Geschichte der Science-Fiction«. Und das ist auch gut so. Denn es ist wohl unmöglich, es allen recht zu machen. So ist es auf den ersten Blick auch eher mager, was die deutschsprachige Science Fiction zu bieten hat. Ein bisschen Perry Rhodan hier, ein bisschen Herbert W. Franke und Wolfgang Jeschke da. Gerade mal eine gute Seite deutsche SF und dann unter der Rubrik: Science Fiction, der Rest der Welt, zusammen mit Polen, Italien, Spanien etc. Aber immerhin war man so schlau, zu versuchen, eine Erklärung dafür zu finden oder sich der Recherche zu entziehen.

Die Geschichte der Science-Fiction

»Deutschland hat eine so reiche Geschichte an Science-Fiction, dass wir tiefer in sie eintauchen müssten, um all ihren Konturen zu erfassen.«

Das bedeutet auch, dass »Die Geschichte der Science-Fiction« nicht wirklich die Geschichte der Science-Fiction ist, sondern eine lose Zusammenfassung oder eine grobe Chronologie der Science-Fiction in Comicform. Sicher nicht uninteressant. Für Science-Fiction-Cracks wahrscheinlich nichts Neues. Aber hier und da habe ich auch ein paar nette Schlaglichter entdeckt. Es wäre falsch, das Werk zu verdammen.

Die Geschichte der Science-Fiction

Denn wer bin ich schon, dass ich mir das anmaßen würde. Natürlich habe ich Respekt vor der geleisteten Arbeit. Die Geschichte der Science-Fiction als Comic ist gelungen. Eine interessante Lektüre zum Schmökern und Kennenlernen. Auch wenn ich vielleicht etwas skeptisch bin, weil mir persönlich zu wenig »Geschichte der Science-Fiction« in die Tiefe und ins Detail geht, finde ich es gut und richtig, was Pierre Bordage im Vorwort schreibt.

„Allen, die die Nase rümpfen oder aus Prinzip laut Protest erheben, sei gesagt, dass ihnen etwas entgehen würde, wenn sie sich nicht in die Seiten dieses Buches vertieften, das mit seiner Kombination aus verführerischen Zeichnungen und gehaltvollen Texten frische und lehrreiche Einblicke in unsere immer noch zu kleine Welt der Science-Fiction gibt, und alle, die die immensen Ressourcen des Genres noch nicht kennen, einlädt, sie völlig entspannt Bild für Bild zu entdecken.“

Ein Werk zum Kennenlernen der Science-Fiction. Es erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ist kein Science-Fiction-Lehrbuch. Die Aufmachung und die Zeichnungen sind solide. Eher im Stil eines guten Schulbuchs. Ich würde es auch nicht als Graphic Novel bezeichnen. So ist es meiner Meinung nach gute, solide Kost, aber mit Luft nach oben.

Wie es insgesamt haptisch aussieht und wie die Qualität dort ist, kann ich nicht beurteilen, da es mir nur in elektronischer Form als PDF vorliegt.

Dieses Exemplar wurde mir freundlicherweise vom Splitter Verlag zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wird dadurch nicht beeinflusst.