Zugegeben, die Stadt Brandenburg an der Havel war mir in Gedanken durch den ostzonalen Charme Anfang der 1990er in Erinnerung geblieben. So wie ich es kannte, als ich nach der Maueröffnung mal kurz durch das Land Brandenburg fuhr.
Daher wurde es nun wirklich einmal Zeit, mein Schubladendenken zu ordnen und mir ein eigenes aktuelles Bild zu machen.
So kam es, dass ich dank der TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH die Möglichkeit bekam, die Stadt Brandenburg an der Havel selbst zu erkunden.
Brandenburg an der Havel ist eine kreisfreie Stadt und eines der vier Oberzentren im Land Brandenburg. Sie ist eine Mittelstadt, gemessen an der Einwohnerzahl die drittgrößte und an der Fläche die größte kreisfreie Stadt im Land Brandenburg.
Und gleich vorweg: Ich war angenehm überrascht. Brandenburg an der Havel hat natürlich hier und da noch das eine oder andere architektonische Relikt der DDR-Baukunst, und mache Häuser sehen aus als ob die Zeit vor Jahren stehengeblieben ist.
In der Tat gibt es auch noch Häuser mit Einschusslöchern aus der Zeit des II. Weltkriegs.
Aber Brandenburg an der Havel hat mehr historisches an Bauten zu bieten, als man denkt. Alleine die Zahl der sakralen Bauten ist wirklich beachtlich.
Ein Besuch der St. Katharinenkirche, der St. Gotthardtkirche und dem Dom St. Peter & Paul sollte man unbedingt einplanen.
Auch das Kloster und mehr lohnen sich! Insgesamt sieben Kirchen und vier Stadttottürme prägen das Stadtbild der über 1000-jährigen Stadt Brandenburg an der Havel.
Es ist schon ein Erlebnis durch die Straßen zu streifen und die Gebäude zu betrachten.
Besonders gut, wenn man einen Kenner bei sich hat, der einem alles erklärt. An dieser Stelle nochmal herzlichen Dank!
Denn ich war wirklich sehr dankbar, dass mich der Stadtführer Herr Dr. Christian Heise durch Die Stadt und Umgebung von Brandenburg an der Havel führte.
Bei schönstem Wetter streiften wir durch die Stadt, die Parks. Wir paddelten auf dem Wasser (das ist sehr zu empfehlen, da man so einen schönen Blick auf die Stadt erhält und auch ein wenig entspannen und genießen kann. Später genossen wir im Slawendorf eine wirklich leckere Bratwurst und ein großes kühles Radler. Wir sprachen über Gott und die Welt und die Füße fanden es nach gut 10 km Stadtspaziergang auch super.
Ein sonnigheißer Tag mit vielen Impressionen und Geschichten aus und in Brandenburg an der Havel bleibt mir gern in Erinnerung.
Bemerkenswert waren, neben den Kirchen und alten Gebäuden auch die allseits präsenten wilden Waldmöpse von Loriot (Bernhard-Viktor Christoph-Carl von Bülow), die wirklich witzig und gut in Szene gesetzt wurden.
Ich musste das eine oder andere Mal schmunzeln und manchmal auch lachen. Das hat die Künstlerin echt toll gemacht!
Auch sehr schön und interessant ist das Slawendorf mit authentisch nachgebauten Hütten und Handwerkstätten.
Im Slawendorf Brandenburg, unmittelbar neben der Havel inmitten der historischen Altstadt von Brandenburg, erleben Sie, wie vor 1.000 Jahren unsere Vorfahren lebten. In diesem Dorf wird die Geschichte zu einem Erlebnis für alle Sinne.
Hier lohnt sich auf jeden Fall ein Besuch, wenn man sich für Geschichte interessiert. Ich war so beeindruckt und stöberte durch das Dorf, sah mir Schmieden und Backöfen an (ich mag ja bekanntermaßen Handwerk und habe selbst mal vor zig Jahren in der Backstube gearbeitet), schaute wie man damals lebte und fachsimpelte über Bauen und Handwerk, sodass ich dabei völlig vergessen habe Fotos zu machen.
Sowieso atmet Brandenburg eine Menge Geschichte. Die erwähnten Kirchenbauten, das alte Kloster, der Dom aber auch die dunkle Vergangenheit aus jüngerer Zeit ist hier zu sehen.
Wie zum Beispiel eine beklemmende KZ-Gedenkstätte, und diverse Stasi-Hinterlassenschaften lassen einen nicht vergessen. Und das ist gut so!
Und immer wieder stolpert man in Brandenburg an der Havel über Loriot.
Am Abend war ich im feinem Restaurant Am Humboldthain gut und lecker essen. Wirklich empfehlenswert!
Später dann platt, satt und zufrieden genoss ich den Rest des Abends bei warmen Temperaturen im Biergarten meines Hotels, dem zentral am Marktplatz gelegenen Sorat-Hotel. Ein nettes, feines Hotel mit angenehmen Ambiente.
Sonntags, nach einem ausgiebigen Frühstück unternahm ich nochmal auf eigene Faust eine Tour durch Brandenburg an der Havel und fing den einen oder andere Moment mit der Kamera ein. Wie man hier unschwer im Artikel erkennen kann. An jeder Ecken gibt es was zu sehen, wenn man mit offenen Augen und einem gewissen Maß an Neugierde in Brandenburg an der Havel unterwegs ist. Mir hat es gefallen!
Brandenburg an der Havel lohnt sich also auf jeden Fall. Viel Geschichte, interessante Bauten sowie eine Menge Wasser und Grün drumherum. Auch als Tagesausflug für Berliner perfekt.
Denn man ist mit der Bahn keine Stunde von Berlin aus unterwegs. Einiges habe ich auch nicht geschafft. Zum Beispiel der Räucherfisch. Der Laden war leider geschlossen und die Hausboote. Was bedeutet, dass ich mit Sicherheit nochmal wieder komme!
Und ja, meine leicht krude Vorstellung die ich hatte, bevor ich Brandenburg an der Havel besuchte und kennenlernte – wie ich am Anfang diese Artikels erwähnte – hat sich in Luft aufgelöst. Danke!
An dieser Stelle auch meinen herzlichen Dank an Steffen von der TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH für die Einladung. Wer mich und meinen Blog kennt, weiß, dass meine Meinung davon – wie immer – nicht beeinflusst wird.