Jeans von der Stange, beim Discounter oder bei diversen Billig-Mode-Läden kaufen? Nein! Ich denke, die Zeit ist für mich erst mal vorbei.
Die Faszination, die echte Jeans ausmachen, der rohe ungewaschene, ungebleichte oder mit sonstigen Pseudo-Mode-Verfahren malträtierte Stoff, erschließt sich einem erst, wenn man selbst seine erste echte Selvedge Denim Jeans anzieht.
Durch die Selvedge Run und das Pure & Crafted Festival bin ich auf Blaumann-Jeanshosen aufmerksam geworden.
Blaumann-Jeanshosen
Mit Blaumann kommt das Jeans-Handwerk zurück nach Deutschland.
Und weil ich auf echte Arbeit und gutes Handwerk stehe, für mich den Sinn erfasst habe, dass Billig-Kleidung aus Fernost einfach Trödel ist, freue ich mich, wenn es Menschen gibt, die ebenso Wert auf gute Dinge legen.
Die Blaumänner haben das getan:
Die Idee zur traditionellen Jeans hatten die vier Blaumänner schon im Jahr 2013. Die Experten aus dem Bereich Textil und Medien fanden sich zusammen und verschrieben sich der Vision, das Jeans-Handwerk zurück nach Deutschland zu holen. Mit der Marke Blaumann-Jeanshosen haben sie ein einmaliges Produkt für Jeansliebhaber auf den Markt gebracht.
Und damit ich mich selbst davon überzeugen kann, wurde mir von den Blaumännern freundlicherweise eine Blaumann-Jeanshose zur Verfügung gestellt. Und zwar der Gerader Blaumann 15 oz Dunkel.
- Der klassische Gerade Blaumann in dem beliebten dunklen 15 oz Kuroki Denim gewebt in Japan.
- Gerader Schnitt, neudeutsch „regular fit“
- 100% Baumwolle
- Konfektioniert in Deutschland
- Der Schnitt ist geeignet für Schaftstiefel
- Denimstoff: Kuroki Co.,Ltd. (Produktion in Japan)
- Alle Etiketten: Bornemann-Etiketten GmbH (Produktion in Deutschland)
- Alle Garne: Amann & Söhne GmbH & Co. KG (Produktion in Deutschland)
- Alle Knöpfe, Nieten:Berning & Söhne GmbH & Co. KG (Produktion in Deutschland)
- Taschenfutter: Hecking ] Söhne GmbH (Produktion in Deutschland)
- Konfektion: Nähbetrieb in der Oberpfalz
Produktmerkmale sind die historische Webkante, Kappnähte, extra verstärkte Gesäßtaschen mit verdeckten Taschennieten, ungewaschen. Nummerierte Lederetiketten aus strikt limitierten Kleinserien machen jedes Teil auch zu einem Sammlerstück. Alle Materialien, wie Knöpfe, Nieten, Garne, Leder- und Papieretiketten werden aus Deutschland bezogen.
Und ich bin in der Tat verliebt in diese Buchse! Sie ist so anders als alles was ich bisher an den Beinen hatte. Sie ist so fest, so gut und die Qualität ist an jeder Naht, an jeder Niete und jeder Faser zu spüren. Ich trage sie sehr gern!
Warum eine Jeansproduktion in Deutschland?
Nach Deutschland werden jährlich weit über 100 Millionen* Jeans importiert. Die Vielzahl der Jeansmarken ist mittlerweile kaum mehr überschaubar.
Gleich geblieben und vergleichbar jedoch sind zum einen die Produktionsweise und Machart und zum anderen die Produktionsstandorte in den bekannten Ländern, wie unter anderem Bangladesch, Pakistan oder Indien. Wie mittlerweile bekannt ist, meist unter sehr zweifelhaften Bedingungen.
*2006: 141,5 Mill. Jeans / Quelle Stat. Bundesamt
Und was ist nun das Besondere daran? Warum soll ich eine teure Jeans kaufen, wenn ich sie bei M&H, MarkPrim etc. für ein paar Euro bekomme?
Ganz einfach. Die Qualität ist großartig und es ist alles von der Produktion bis zu fertigen Produkt nachvollziehbar. Und das dann auch einige Euros mehr kostet, versteht man.
Die traditionelle Herstellung der neuen Jeansmarke erfolgt ausschließlich in deutschen Konfektionsbetrieben und steht für bedingungslose Qualität. Auch Zutaten wie Garne, Knöpfe und Lederetiketten stammen aus Deutschland. Entgegen dem Branchentrend gehen die Blaumänner gänzlich neue Wege und haben sich bewusst für die transparente und nachhaltige Fertigung in Deutschland entschieden.
Wer irgendwann das erste Mal eine echte Selvedge Denim Jeans trägt, wird es nicht bereuen und möchte nichts anderes mehr tragen.
Mein Blaumann wird mittlerweile seit ein paar Monaten von mir eingetragen und hat noch kein einziges Mal die Wäsche gesehen. Denn das ist auch so ein besonderer Punkt.
Die noch harte Schale bzw. der Stoff will eingetragen werden. Alleine dieses Eintragen und somit das Anpassen der Jeans an das eigene Geh-, Sitz- und sonstige Bewegungsverhalten, dauert etwas. Aber es macht die Jeans bald zum Unikat.
Denn man trägt diese Hosen lange, und erst einmal so lange, dass man sie im Idealfall mehrere Monate nicht wäscht.
Erst durch das lange Tragen ohne Waschen bekommt der Stoff und die Jeans die Persönlichkeit.
Es klingt vielleicht eklig, aber Experten empfehlen, die Jeanshose grundsätzlich nicht zu waschen. Primär bleibt die Farbe im Stoff erhalten. Denn die Jeans verliert bei jedem Waschgang etwas Farbe.
Wer vorgefertigte, chemisch bearbeitete Jeans, wohlmöglich noch mit künstlichen Löchern und Rissen bevorzugt, sollte schnell diese Seite verlassen oder sich einfach mal überlegen, warum es klüger ist, echte Jeans zu tragen, die nicht unter miserablen Bedingungen und unter Missachtung der Gesundheit der Arbeiter gefertigt wurden. Auch nicht zu vergessen. Der Natur schadet dieses Bleichen und chemische Behandeln ebenso massiv.
Aber warum wäscht man die Jeans nicht?
Farbverlust, habe ich erwähnt. Patina, also Abnutzung bringt der Jeans durch Abdrücke von Schlüsseln und Portemonnaies in den Taschen, die Falten in den Kniekehlen oder das etwas abgewetzte am Gesäß und Knien erst den ganz eigene und individuellen Touch.
All das bringt Persönlichkeit und es ersteht ein Kleidungsstück, dass sich von der künstlich getrimmten Used-Look Massenware abhebt.
Und wenn es doch mal dreckig wird oder riecht? Mit etwas Wasser und Schwamm Flecken ausreiben, wenn es müffelt, die Hose über Nacht raushängen.
Andere schwören auf eine Nacht im Gefrierfach. Wobei ich das fraglich finde. Denn da wird nichts gesäubert.
Luft und Wasser und vielleicht etwas milde Seife für hartnäckige Flecken. Auf keinen Fall in der Maschine schleudern oder gar trocknen. Eine gute Jeans trocknet an der Luft.
Selbstverständlich muss man selbst wissen und entscheiden, wann es Zeit wird die Jeanshose zu reinigen, bevor einen andere darauf ansprechen.
Ich werde mit sehr großer Sicherheit noch einmal über die Blaumann-Jeanshose schreiben und berichten wie es ihr mit mir erging. Und irgendwann steht die erste Waschung an. Das Ergebnis wird interessant.
Auf der Selvedge Run gab es einige tolle Exemplare zu bestaunen.
Meine Blaumann ist noch nicht so weit. Bis dahin bleibt sie bis auf weiteres eine meiner Lieblingshosen. Und danach mit Sicherheit auch!
Wer mag folgt mir auf Instagram, da zeige ich ab und an meine Kleidung.
Die Philosophie der Blaumann-Jeanshosen Macher zu ihrem Produkt ist beispielhaft. Ich wünschte es gäbe mehr solcher Hersteller.
An dieser Stelle einen großen Dank an das Blaumann-Jeanshosen Team, insbesondere auch an Guido für die fantastische Hose, das Bier und die tollen Gespräche auf dem Pure & Crafted Festival.
Es gibt von Blaumann Jenashosen übrigenss auch ein super Jeanshemd. Darüber berichte ich hier: Klassisches Jeanshemd – Blaumann-Jeanshosen- Roh, ungewaschen und echt!
P.S. Der Gürtel, Schlüsselanhänger und das Wallet ist von Timeless Leather.
Ich habe die Hose kostenfrei zur Verfügung gestellt bekommen. Wer mich und BURGTURM kennt, weiß bereits seit längerem, dass dies keinerlei Einfluss auf meine eigene Meinung hat.